Das A-B-C (und D) der Städte

Die Städte-Klassifikation und wie Immobilien-Investoren davon profitieren können

Inhaltsübersicht

1 Einleitung: Relevanz der Städteklassifikation für Immobilieninvestoren

Als Privatinvestor ist für Sie die Wahl des richtigen Standorts eine der wichtigsten Entscheidungen, wenn Sie in Mehrfamilienhäuser (Zinshäuser) investieren wollen. Besonders, wenn Sie Ihr erstes oder nächstes rentables Mehrfamilienhaus zur Vermietung bauen oder sanieren möchten, kann die richtige Standortwahl entscheidend sein, um langfristige Stabilität und gute Renditen zu sichern.

Die Einteilung von Städten in sogenannte A-, B-, C- oder D-Städte ist dabei eine bewährte Methode, um die Marktattraktivität zu bewerten und eine fundierte Entscheidung zu treffen. Diese Klassifikation hilft Ihnen, das Verhältnis von Risiko und Rendite besser einzuschätzen.

2 Was ist eine A-, B-, C- oder D-Stadt in Deutschland?

A-Städte

Definition: A-Städte sind die größten und wirtschaftlich stärksten Städte in Deutschland. Sie sind internationale und nationale Wirtschafts- und Kulturzentren mit einer hohen Nachfrage auf dem Immobilienmarkt.

Beispiele: Berlin, Hamburg, München, Frankfurt am Main, Köln, Stuttgart, Düsseldorf.

Merkmale: Investitionen in A-Städten zeichnen sich durch eine hohe Marktstabilität aus, jedoch sind die Renditen oft geringer, da die Kaufpreise besonders hoch sind.

B-Städte

Definition: B-Städte sind wichtige regionale Zentren, die eine starke wirtschaftliche Dynamik aufweisen, jedoch nicht die Größe von A-Städten erreichen.

Beispiele: Leipzig, Bremen, Dortmund, Dresden.

Merkmale: Diese Städte bieten oft ein attraktives Verhältnis von Kaufpreis zu Mieteinnahmen und zeichnen sich durch solides Wachstum aus. Sie bieten eine gute Balance zwischen Risiko und Rendite.

C-Städte

Definition: C-Städte sind mittelgroße Städte oder wirtschaftlich spezialisierte Standorte mit Potenzial in bestimmten Sektoren, wie z. B. Universitätsstandorte.

Beispiele: Kiel, Freiburg im Breisgau, Lübeck, Potsdam.

Merkmale: Die Immobilienpreise sind hier meist günstiger, und es gibt Potenzial für moderate Wertsteigerungen. Besonders für Investoren, die in wachsenden Nischenmärkten tätig sein wollen, sind diese Standorte attraktiv.

D-Städte

Definition: D-Städte umfassen kleinere oder strukturschwächere Städte, in denen der Immobilienmarkt weniger dynamisch ist.

Beispiele: Gelsenkirchen, Bremerhaven, Herne, Flensburg.

Merkmale: In diesen Städten ist das Risiko für Leerstand größer, aber auch die potenziellen Renditen sind höher. D-Städte bieten interessante Chancen für risikofreudige Investoren, die bereit sind, auf Marktveränderungen zu setzen.

3 Tabellarische Übersicht der A-, B-, C- und D-Städte

Hier ist eine Einteilung deutscher Städte in die vier Kategorien, erweitert um und sortiert nach Einwohnerzahl (Stand: Ende 2023). Datenquelle: Immoheld, welche Bulwiengesa als Quelle angeben. Einen offiziellen Standard gibt es nicht, aber bei den größeren Städten sind sich die meisten einig. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.

Stadt

Kategorie

Einwohnerzahl 2023

127

30.565.674 (100 %)

7

A

10.330.584 (34 %)

Berlin

A

3.782.202

Hamburg

A

1.910.160

München

A

1.510.378

Köln

A

1.087.353

Frankfurt (Main)

A

775.790

Stuttgart

A

633.484

Düsseldorf

A

631.217

14

B

6.460.631 (21 %)

Leipzig

B

619.879

Dortmund

B

595.471

Essen

B

586.608

Bremen

B

577.026

Dresden

B

566.222

Hannover

B

548.186

Nürnberg

B

526.091

Duisburg

B

503.707

Bochum

B

366.385

Bonn

B

335.789

Münster

B

322.904

Mannheim

B

316.877

Karlsruhe

B

309.964

Wiesbaden

B

285.522

22

C

4.819.391 (16 %)

Wuppertal

C

358.938

Bielefeld

C

338.410

Augsburg

C

303.150

Mönchengladbach

C

268.943

Aachen

C

252.769

Braunschweig

C

252.066

Kiel

C

248.873

Magdeburg

C

240.114

Freiburg (Breisgau)

C

237.244

Mainz

C

222.889

Lübeck

C

219.044

Erfurt

C

215.675

Rostock

C

209.920

Potsdam

C

187.119

Saarbrücken

C

183.509

Mülheim (Ruhr)

C

173.255

Osnabrück

C

166.960

Darmstadt

C

164.792

Heidelberg

C

162.960

Regensburg

C

159.465

Offenbach (Main)

C

135.490

Erlangen

C

117.806

84

D

8.955.068 (29 %)

Gelsenkirchen

D

265.885

Chemnitz

D

250.681

Halle (Saale)

D

242.172

Krefeld

D

228.550

Oberhausen

D

211.099

Kassel

D

204.687

Hagen

D

190.490

Hamm

D

180.761

Ludwigshafen

D

176.110

Oldenburg

D

174.629

Leverkusen

D

166.414

Solingen

D

161.545

Herne

D

157.896

Paderborn

D

155.749

Neuss

D

155.163

Ingolstadt

D

142.308

Fürth

D

132.032

Heilbronn

D

130.093

Ulm

D

129.942

Pforzheim

D

128.992

Würzburg

D

128.246

Wolfsburg

D

127.256

Göttingen

D

120.261

Bottrop

D

118.705

Reutlingen

D

118.528

Koblenz

D

115.298

Bremerhaven

D

114.677

Remscheid

D

112.970

Trier

D

112.737

Bergisch Gladbach

D

112.660

Recklinghausen

D

111.693

Jena

D

110.791

Moers

D

105.606

Salzgitter

D

105.039

Hanau

D

103.184

Gütersloh

D

102.464

Hildesheim

D

102.325

Siegen

D

102.114

Kaiserslautern

D

101.486

Cottbus

D

100.010

Schwerin

D

98.596

Witten

D

95.724

Gießen

D

94.996

Gera

D

94.847

Tübingen

D

93.615

Düren

D

93.323

Flensburg

D

92.667

Villingen-Schwenningen

D

89.145

Zwickau

D

87.593

Ratingen

D

87.513

Konstanz

D

85.770

Minden

D

83.100

Bamberg

D

80.580

Neumünster

D

80.185

Dessau

D

79.686

Marburg

D

78.203

Lüneburg

D

77.511

Wilhelmshaven

D

76.247

Landshut

D

75.272

Bayreuth

D

74.907

Detmold

D

74.835

Brandenburg (Havel)

D

73.921

Aschaffenburg

D

72.918

Lüdenscheid

D

71.463

Kempten (Allgäu)

D

70.713

Fulda

D

70.366

Weimar

D

65.611

Plauen

D

65.218

Rosenheim

D

65.192

Neubrandenburg

D

63.989

Friedrichshafen

D

63.441

Offenburg

D

62.195

Greifswald

D

59.691

Stralsund

D

59.363

Frankfurt (Oder)

D

58.818

Görlitz

D

56.694

Schweinfurt

D

55.067

Passau

D

54.401

Ravensburg

D

51.788

Albstadt

D

46.831

Eisenach

D

42.817

Coburg

D

42.139

Halberstadt

D

40.069

Suhl

D

36.800

4 Herkunft und Grundlage der Klassifikation

Die Einteilung von Städten in A-, B-, C- und D-Kategorien stammt aus der Immobilienwirtschafts-Praxis und wird von Marktforschungs- und Beratungsunternehmen wie Bulwiengesa, JLL (Jones Lang LaSalle) und CBRE genutzt. Diese Unternehmen bewerten Städte nach verschiedenen Kriterien, wie Bevölkerungsgröße, Wirtschaftsleistung, Marktliquidität und Infrastruktur. Die Klassifikation dient als Standard, um das Investitionspotenzial einer Stadt einzuschätzen.

5 Warum ist die Städteklassifikation für Privatinvestoren relevant?

Risikomanagement: Wenn Sie in A-Städten investieren, ist Ihr Risiko, Leerstand oder Wertverluste zu erleben, geringer, da die Nachfrage hoch und der Markt etabliert ist. In D-Städten hingegen gibt es mehr Risiken, aber auch höhere potenzielle Renditen.

Nachfrage und Mietentwicklung: In A- und B-Städten finden Sie eine stabile Mietnachfrage, während C- und D-Städte stärkeren Schwankungen unterliegen können. Dies kann jedoch auch Chancen bieten, insbesondere für spezialisierte Mietangebote wie Studenten- oder Seniorenwohnen.

Preis-Leistungs-Verhältnis: In B- und C-Städten können Sie oft ein besseres Verhältnis von Kaufpreis zu Mieteinnahmen finden. In A-Städten sind die Kaufpreise oft sehr hoch, was die Rendite reduziert.

Langfristige Wertentwicklung: Während A-Städte in der Regel stabile Wertsteigerungen bieten, gibt es in C- und D-Städten Chancen auf überdurchschnittliche Wertsteigerungen, insbesondere bei Stadtentwicklungsprojekten oder infrastrukturellen Verbesserungen.

Wie können übrigens die Renditen in A-Städten schlechter sei als in D-Städten. Ein Blick auf eine erste Wi

6 Typische Fragen und Kriterien für Ihre Standortentscheidung

Welche Renditen sind in den verschiedenen Städten realistisch? Renditen in A-Städten sind in der Regel niedriger, da die Kaufpreise hoch sind. In C- und D-Städten können Sie jedoch mit höheren Mietrenditen rechnen.

Wie wirkt sich die Klassifikation auf die Finanzierung aus? Banken gewähren für Investitionen in A- und B-Städten eher günstigere Konditionen, da die Risiken geringer sind.

Wie kann das Risiko in C- und D-Städten minimiert werden? Achten Sie in diesen Städten auf Bevölkerungsentwicklungen, wirtschaftliche Trends und Infrastrukturprojekte, die die Attraktivität des Standorts verbessern können.

7 Tipps zur Standortwahl und praktische Überlegungen für Sie als Privatinvestor

Standortanalyse vertiefen: Neben der Klassifikation sollten Sie auch individuelle Standortfaktoren prüfen, wie Mietrenditen, Bevölkerungswachstum und geplante Infrastrukturprojekte.

Langfristige Trends beobachten: Besonders C- und D-Städte profitieren oft von strukturellen Veränderungen wie Infrastrukturprojekten, die das Potenzial für Wertsteigerungen erhöhen. Ein Beispiel sind geplante Bahn- oder Autobahnverbindungen, die die Anbindung verbessern und somit die Attraktivität für Mieter und Käufer erhöhen können.

Regionale Diversifizierung: Eine Mischung aus Investitionen in verschiedenen Städteklassen (z. B. eine Immobilie in einer A-Stadt und eine weitere in einer C- oder D-Stadt) kann helfen, das Risiko zu streuen und gleichzeitig von unterschiedlichen Renditechancen zu profitieren. So können stabile Erträge aus A-Städten mit potenziell hohen Renditen aus C- oder D-Städten kombiniert werden.

8 Fazit: Städteklassifikation als Basis für Ihre fundierten Investitionsentscheidungen

Die Klassifikation von A-, B-, C- und D-Städten bietet Ihnen eine wertvolle Orientierungshilfe als Immobilieninvestor. Sie hilft dabei, die Chancen und Risiken unterschiedlicher Standorte abzuwägen und eine informierte Entscheidung zu treffen. Allerdings sollte die Klassifikation nur der erste Schritt in Ihrer Standortbewertung sein. Weitere Analysen, wie z. B. die Prüfung der lokalen Infrastruktur, der wirtschaftlichen Entwicklung und der Nachfrage nach Mietwohnungen, sind unerlässlich, um das volle Potenzial einer Investition auszuschöpfen.

Wenn Sie strategisch vorgehen und sich mit den Standortfaktoren sowie der Städteklassifikation auseinandersetzen, können Sie sowohl stabile Renditen als auch Chancen auf überdurchschnittliche Wertsteigerungen nutzen und so eine erfolgreiche Immobilieninvestition tätigen.