- Der Zinshaus-Investor by Vizion9
- Posts
- Wertvolle Marktsignale statt Fake News
Wertvolle Marktsignale statt Fake News
Plus: Verkürzte Verlängerung der Mietpreisbremse
Moin! Dies ist Der Zinshaus-Investor, der Vizion9 Newsletter für Sie als Privatinvestorin, die ihr erstes oder nächstes Mehrfamilienhaus erfolgreich bauen und vermieten will.
In der letzten Ausgabe hatte ich den möglichen anstehenden Mehrfamilienhaus-Boom anhand der Google-Suchen identifiziert. Passend dazu jetzt der Insider-Kommentar zum Handelsblatt-Bericht:
Mehrfamilienhaus-Boom in Sicht!? 👎 Mehr dazu weiter unten.
⚠️ Aber Vorsicht! Mein Blick in die Daten zeigt: Klassische Fake News. Wenn’s wirklich relevant für Sie ist, vertrauen Sie also besser NICHT einfach auf scheinbare Insider oder selbst etablierte Wirtschafts-News. Das Thema scheint mir wichtig genug für den kurzfristigen Schwerpunkt 🔴 diese Woche. Mehr dazu im Folgenden.
Das meint übrigens NICHT, dass nicht genau jetzt der richtige Zeitpunkt wäre, sich ein Grundstück zu sichern und an die Umsetzung zu denken. DAS wollen Sie nämlich idealerweise genau noch VOR dem Turnaround machen. Nur muss man bei den aktuellen Marktbedingungen eben sehr viel wählerischer sein und sich besser informieren. Wenn Sie dazu auch die negativen Trends, die ich Ihnen in letzter Zeit auch öfter präsentiert habe, kennen und umschiffen wollen, sind Sie hier genau richtig.
-Marco
WEITERE NEWS
🚧 Mietpreisbremse bleibt, aber kürzer und ohne Verschärfung (tagesschau.de). Der Gesetzentwurf zur Verlängerung der Mietpreisbremse bis Ende 2028 befindet sich derzeit in der Ressortabstimmung. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat diesen Entwurf eingebracht, nachdem sich die Ampelkoalition auf eine Verlängerung verständigt hat. Im Gegensatz zur ursprünglichen Vereinbarung im Koalitionsvertrag soll die Mietpreisbremse nur bis Ende 2028 gelten. Neu und begrüßenswert gemäß GdW: Kommunen dürfen die Mietpreisbremse nur verlängern, wenn sie eigene Maßnahmen zur Wohnraumschaffung nachweisen.
Hintergrund: Mietpreisbremse
Eingeführt in 2015, um den Anstieg der Mieten in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt zu begrenzen.
Begrenzung: Vermieter dürfen bei Neuvermietungen maximal 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete verlangen.
Ausnahmen:
Neubauten (ab Oktober 2014 erstmals vermietet).
Wohnungen nach umfassender Modernisierung.
Möblierte Wohnungen mit zusätzlichen Zuschlägen.
Galt ursprünglich bis Ende 2025, Verlängerung bis Ende 2028 geplant.
Begründungspflicht: Bei Verlängerungsanträgen müssen Kommunen künftig nachweisen, welche Maßnahmen sie selbst zur Wohnraumschaffung unternommen haben.
Jedes Land entscheidet selbst, ob und wo die Mietpreisbremse Anwendung findet. Eingeführt ist sie in allen Bundesländern außer dem Saarland und Sachsen-Anhalt, die die Einführung noch prüfen, und Sachsen, das keinen Bedarf dafür sieht. Länder veröffentlichen Ihre eigenen Gebietslisten dazu, Bayern zum Beispiel ursprünglich hier und eine Ergänzung um fünf Gemeinden hier.
⚠️ Als Privatinvestor beachte man, dass zur schnellen Abschreibung Renovierungskosten nicht zu hoch liegen sollten, eine umfassende Modernisierung aber vorteilhaft ist, um der Mietbremse zu entkommen 🤷♂️
🏭 Industrie für verpflichtende Sanierung (BDI). Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), spricht sich, angesichts wirtschaftlicher Stagnation sicher nicht ganz uneigennützig und unter dem Mantel der Klimaneutralität bis 2045, für forcierte energetische Sanierung aus. Neben ab 2029 verpflichtenden Sanierungsfahrplänen sollen mindestens 19 Mrd. € jährlich in stabilen Förderprogrammen zur Verfügung stehen und von Investoren wie Ihnen in einem “One-Stop-Shop” vereinfacht abgerufen werden können. Steuerlich unterstützt werden soll das ganze u.a. durch noch flexiblere Abschreibungsmöglichkeiten. Die Wohnungswirtschaft widerspricht – nicht ohne Grund, denn die Kosten werden zwangsweise auch bei den Mietern enden.
◐ Halbierung der Grunderwerbssteuer für MEHR Steuereinnahmen? (enbausa.de) Das will eine von mehreren Bauverbänden in Auftrag gegebene Studie zeigen. Kompensiert wird der Steuerverlust durch die angenommene, 10 % erhöhte Bauaktivität, die außerdem die ineffizientere Bautätigkeit durch die Länder direkt unnötig mache.
SCHWERPUNKT 🔴
Alles Fake News? Was ist dran am Turnaround bei der Wohnungsbau-Kreditvergabe?
Kreditumfrage richtig lesen: Die Wahrheit über den angeblichen Immobilien-Turnaround
Viele sprechen von einem "Turnaround" bei Kreditvergabe und Immobilienmarkt allgemein, doch die Kreditumfrage der Bundesbank, auf die sie sich berufen, zeigt ein differenzierteres Bild:
Die Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten ist seit Q1 2024 regelmäßig zumindest leicht gestiegen, allerdings bei gleichzeitig verschärften Kreditrichtlinien. Ein plötzlicher "Turnaround" im dritten Quartal 2024, wie viele behaupten, lässt sich daraus nicht ableiten.
Die Daten werden einfach oft missverstanden und falsch interpretiert. Die Interpretation scheitert an der komplexen Darstellung insbesondere der folgenden Abbildung zur Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten in Deutschland bis Q3/2024 (blaue Kurve, Deutschland links):
Nicht nur zeigen sich darin keine bahnbrechenden Veränderungen in Q1 bis Q3 2024. Die scheinbar rapide Trendumkehr seit Ende 2022 hat auch erst einmal NICHTS mit absoluter Nachfrage zu tun, sondern mit weniger starkem Sinken des Interesses und in 2024 zumindest stetig steigendem mindestens leichtem Kreditinteresse bei einer immer noch Minderheit der befragten Banken.
Im Artikel erkläre ich Ihnen, wie Sie die Kreditumfrage richtig deuten können und welche Schlussfolgerungen für Sie als Privatinvestor relevant sind. Erfahren Sie, wie Sie Fake News durchschauen und Ihre Finanzierungsstrategie auf solider Datenbasis aufbauen, um langfristig erfolgreich zu investieren.
PROJEKT(E) DER WOCHE
Wohnbau in Berlin boomt trotz Hürden
Wenn Sie mal an unserem Zinshaus Club Call teilgenommen haben, wissen Sie von den Mitgliedern: Berlin ist beim Mehrfamilienhaus-Bau kein einfaches Pflaster. Trotzdem ist Berlin im Spitzenfeld des Wohnungsbaus in Deutschland:
4 Millionen Einwohner in 2040 erwartet
46 neue Wohnungen je 10.000 Einwohner in 2022 vs. 35 im Bundesschnitt
637 aktive Bauprojekte, von denen die Mehrzahl Neubauten sind
Eins der größten Projekte daraus: Das Schumacher-Quartier auf dem Tegler Flughafen-Gelände mit Ziel: 5.000 Wohnungen. Erste Bebauungspläne sind gerade im September beschlossen. Der Bau soll in 2026 beginnen.
Auch hier soll der Holzbau eine dominante Rolle spielen. Ich hatte zuvor darüber berichtet und auch das in der Begleitstudie des Projekts zum Thema Holzbau wiederkehrende Thema erfolgreicher Hochhausbau in Holz erwähnt. Dazu ein paar spannende Ergänzungen aus der Studie, die auch für Privatinvestoren relevant sind:
Regionales Holz macht weniger abhängig von internationalen Preisschwankungen und Lieferengpässen, und um Berlin herum gibt’s wohl genug Kiefern 🌲 – Materialknappheit adé.
Robotik und computergesteuerte Methoden im Holzbau sorgen für präzisere Bauweise und schnellere Fertigstellung, was Projekte effizienter macht.
Holzrahmenbau spart Gewicht und verursacht bis zu 10-mal weniger Transportemissionen als Massivholz (CLT) und bietet logistische Vorteile bei gleichzeitiger Umweltfreundlichkeit.
Zinshaus Club Corner ⌝
Nächster Inner Circle Call ist im Oktober am 30.10.2024, 18-20 Uhr
Hier geht’s zur 👉 kostenlosen Mitgliedschaft in der Community
Oder werfen Sie ohne jegliche Anmeldung mal 👉 einen Blick darauf
WEITERE EVENTS 🎭
Timber Earth Slab: Holz trifft Lehm – Die Zukunft des mehrgeschossigen Baus
24.10.2024, 8-9 Uhr, Builtworld, Kostenlose Anmeldung
Eher für Forschungsinteressierte: CLT-Holzplatten + Lehm = Zukunftsbau
Viebrock Mehrfamilienhaus-Tag inkl. Besichtigungen im Umkreis
9.11.2024, Kostenlose Anmeldung bis 27.10.2024 direkt über mich
Mehrfamilienhaus-Besichtigungen im Umkreis plus Steuer- und Finanzierungs-Tipps für alle, die es die Anreise in den Südwesten von Hamburg wert ist
Dr. Fahrländer et al. (Panel): Immobilienmärkte DACH: Die veränderte Nutzerseite
12.11.2024, 8-9 Uhr, Builtworld, Kostenlose Anmeldung
“Von der Auswirkung der Wahlen bis zu Sales & Lease Back Verträgen”
Kiesewettter et al.: Neues urbanes Wohnquartier "Fritz District" in München
15.11.2024, 8-9 Uhr, Builtworld, Kostenlose Anmeldung
Verdichtete Quartiersentwicklung, die in München 65 % Bestand erhält und mit recyceltem Material 60 m hoch in den Himmel wächst
Witz der Wochen 🤭
Was haben ausgezeichnete, bezahlbare Bauunternehmen und UFOs gemeinsam? – Man hört immer alle möglichen Geschichten über sie, aber niemand hat tatsächlich mal eines gesehen. 👽🏚️
👉 Stimmt aber nicht ganz. Ich kann Ihnen einige wenige, aktuelle Optionen nennen. Antworten Sie mir einfach und ich sage Ihnen mehr dazu.
Was sagen Sie zu dieser Ausgabe? |
Login oder Abonnieren um an umfragen teilzunehmen. |
Beschwerden, Feedback, Vorschläge? ✍️ Antworten Sie mir gerne direkt auf diesen Newsletter. Ich freue mich darüber!
Hat’s Ihnen gefallen? 💌 Dann leiten Sie diesen Newsletter gerne an Freunde und Bekannte mit Bauträumen weiter! 🫶
Noch kein Abonnent? Melden Sie sich hier kostenlos an.
DISCLAIMER: Nichts in diesem Newsletter ist eine rechtliche oder finanzielle Beratung, und wir übernehmen keine Garantie für die Richtigkeit der präsentierten Informationen.