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König EH 40 ist tot, lang lebe Königin EH 70! #4
Neue Förderung in SH: Radikale Trendwende im Mehrfamilienhaus-Bau?
Moin! Dies ist Der Zinshaus Investor, der Vizion9 Newsletter für Sie als Privatinvestorin, die ihr erstes oder nächstes Mehrfamilienhaus erfolgreich bauen und vermieten will. Fokus dieser Ausgabe: Einfach Bauen. Etwas länger ausgeführt, sicher nicht die letzte Erwähnung, aber lohnenswert: Gerade auch für Sie als Mehrfamilienhaus-Bauherr wird sich bezüglich Förderung und Baustandards sowie Baukosten langfristig einiges entscheidend ändern.
Die Themen also heute:
☠️ König EH 40 ist tot, lang lebe Königin EH 70! 👸
Projekt der Wochen: 🔬Forschungshäuser Bad Aibling
Event-Übersicht 🎭
NEU: Ihr Mini-Feedback zur Ausgabe
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☠️ König EH 40 ist tot, lang lebe Königin EH 70! 👸
© 2024, blue media labs GmbH
In einem von der Koalition für Holzbau organisierten Online-Vortrag hat Herr Prof. Walberg von der ARGE e.V. am vergangenen Mittwoch einen bemerkenswert offenen, wohldurchdachten und erfahrungsreichen Vortrag zum Thema Gebäudetyp “E” – Förderkriterien für Erleichtertes Bauen in Schleswig-Holstein und Hamburg gehalten. Der Vortrag ging dabei weit über das Thema hinaus und behandelte, wie man Mehrfamilienhäuser kosteneffizient bauen kann und wo aktuelle Mehrkosten aus der üblichen Praxis gar nicht viel Mehrwert bezgl. Sicherheit, Komfort und Klimaschutz erzeugen.
💡Der Vortrag wirft, dieser Tage nicht ganz gewöhnlich, auch ein gutes Licht auf die Verantwortlichen aus Politik und Behörden, die, wie auch in weiteren Bundesländern wie Bayern und Niedersachsen, das systematische Sammeln von Statistiken und die faktenbasierten Schlussfolgerungen daraus unterstützen und in den neusten Förderrichtlinien direkt umsetzen.
💰🛖 In Schleswig-Holstein geht die neue Mehrfamilienhaus-Förderung, die mit dieser Umsetzung sofort beginnt, bereits diese Woche live. Gefördert wird hier, und im Trend wohl mittelfristig im ganzen Bundesgebiet, bevorzugt oder sogar ausschließlich nur noch der soziale Wohnungsbau zum Minimal-Kosten-Standard. Der bedeutet aber ganz und gar NICHT Minimal-Qualitäts-Standard, wird aber Investitionen, ein Mehrfamilienhaus von Privat zu bauen, fundamental beeinflussen.
😳 Die spannendsten Einblicke aus dem Vortrag:
4,5-fache Kosten im technischen Ausbau: Seit 2000 sind die Kosten für Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro um 336 % gestiegen, die des Wohnbaus insgesamt nur um ca. 150%, also Faktor 2,5.
Effizienzhaus 40 ineffizient: Hohe Effizienzstandards wie das Effizienzhaus (EH) 40 bringen oft keinen signifikanten ökologischen Nutzen, erhöhen aber die Baukosten erheblich. Effizienzhaus 70 oder, laut Prof. Walberg, sogar Effizienzhaus 85 sind in beiderlei Hinsicht besser.
Vorschlag, High-End-Förderung einzustellen: Statt extrem energieeffiziente Gebäude zu fördern, sollte der Fokus auf das mittlere bis untere Segment gelegt werden. In Schleswig-Holstein wird dies exklusiv das 7-€-Mietsegment sein.
Kritik an Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung: Diese Anlagen tragen wenig zur Energieeinsparung bei, verursachen aber hohe Bau-, Neben- UND Folgekosten.
Kosteneinsparungen durch einfache Bauweisen: Einfachere Bauweisen können die Baukosten um mindestens 25 % senken, vielfach noch weit mehr, ohne die Qualität wesentlich zu beeinträchtigen.
Betonung auf tatsächliche Daten: Viele Bauanforderungen basieren auf theoretischen Modellen, die in der Praxis oft nicht den erwarteten Nutzen bringen und Standards unbegründet nach oben Schrauben. Stattdessen sollten tatsächliche Verbrauchsdaten die Grundlage für Entscheidungen sein.
Bezüglich tatsächlicher Verbrauchsdaten und Analysen offenbart der Einblick von Herrn Prof. Halberg einen, teilweise zum Mehrfamilienhaus-Bau schon seit langen Jahren zusammengetragenen 🏴☠️ Informationsschatz. Aus diesem werde ich daher auch in den folgenden Ausgaben dieses Newsletters regelmäßig weitere Edelsteine extrahieren und zusammenfassen, damit Sie kurz und bündig wissen, wie und wann Sie Ihr Mehrfamilienhaus doch noch erfolgreich bauen können.
Verpassen Sie also die nächsten Ausgaben nicht und 😊 leiten Sie gerade diese Ausgabe unbedingt an Ihre Bekannten zum Anmelden weiter. Denn das, was da aktuell passiert, ist wohl das wichtigste, das man für die nächsten Jahre in den Bereichen Mehrfamilienhausbau, Baukosten und Förderung verstehen muss.
📺 Den ganzen Vortrag können Sie aktuell noch auf YouTube einsehen, wenn Sie die Zeit haben, die eineinhalb Stunden ein paar mal selbst durchzugehen:
Falls Sie die Zeit nicht finden und trotzdem informiert sein wollen, finden Sie hier meine noch detailliertere Zusammenfassung, Zeitübersicht mit Themen und Links direkt zu den entsprechenden Stellen im Video und mehr.
📊 Die den Vortrag begleitende Präsentation haben die Koalition für Holzbau und Herr Prof. Walberg den Teilnehmern freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Ich habe diese aktuell im geschützten, aber kostenlosen Community-Bereich unseres Zinshaus Clubs abgelegt (als Mitglied HIER zu finden).
Quellen, auf denen der Vortrag beruht, sind auf der Webseite der ARGE hier kostenlos downzuloaden. (Fügen Sie die Dokumente dem Warenkorb hinzu und checken Sie sie als 0-€-Download im gleichen Prozess wie die bezahlte Papierversion aus. Am Ende erhalten Sie einen Link zum kostenlosen Download.) Darunter insbesondere die Quelle für den Kern des Vortrags: Regelstandard Erleichtertes Bauen – Der Förderstandard der Sozialen Wohnraumförderung in Schleswig-Holstein, Mitteilungsblatt September 2024, ARGE e.V.
Aber, wie gesagt, ich werde das für Sie lesen und über die Zeit bestens aufzubereiten versuchen, so dass Sie Ihre Zeit sparen.
Projekt der Woche
Einfaches Bauen: 🔬 Forschungshäuser Bad Aibling
Schon aus 2020 und trotzdem höchst relevant: Das Mehrfamilienhaus-Forschungs-Projekt, unter dessen Hut die B&O Gruppe* nach Planung von Florian Nagler Architekten (München) im Eigenexperiment verschiedene einfach gebaute Mehrfamilienhäuser im Bayerischen Bad Aibling 🗺️ bei Rosenheim südöstlich von München errichtet hat. So aus gutem Grund auch im oben besprochenen Vortrag von Prof. Halberg erwähnt.
Dabei an drei sonst ähnlichen Gebäuden ausprobiert:
Massivholz,
Mauerwerk (Dämmziegel) und
Leichtbeton
Leichtbeton ist übrigens Beton mit Beimischung von porenhaltigen Materialien wie Blähton, Bims oder Perlit, die eine Gewichtsreduzierung von 20 bis über 60 % und bessere Wärmedämmung versprechen, ohne dass die geringere Belastbarkeit im mittleren Mehrfamilienhaus-Bereich Einschränkungen bedeutete. Gut zu wissen, wenn Sie z.B. auf ein Modulbauunternehmen zurückgreifen wollen, bei dem so etwas ebenfalls gerne zum Einsatz kommt.
Neben dem Rohbau weist das Dreier-Projekt noch andere Optimierungen auf, wie z.B. EINEN Verteilerschacht mit allen Leitungen für das Gebäude, der dann in jeder Wohnung auch in nur eine Verteilstelle mündet.
Die vielen Photos gerade auch vom Innenbereich machen Lust aufs Nachmachen, selbst wenn Sie, anders als ich, den Minimalismus nicht so besonders wertschätzen.
Architekt Nagler wird übrigens am 24.9. vom Projekt berichten. Siehe die Event-Übersicht unten.
Ein noch jüngeres Folgeprojekt aus Holz, das unter gleicher Prämisse am gleichen Ort gebaut wurde findet übrigens Erwähnung im BauNetz. Auch ansehenswert.
*Ich habe mal mit dem (Modulbau-)Unternehmen gesprochen, das sich auch als “Treiber der Bauwende” versteht. Antworten Sie mir auf diesen Newsletter, falls Sie unkompliziert mehr erfahren wollen.
Zinshaus-Impulse 🦊
Besuch beim Musterprojekt: Warum die GWG bei einem Mehrfamilienhaus in Hürth auf Holz setzt. NRW-Staatssekretär besucht das Projekt auf der Rundreise und bestaunt 3 Geschosse die in 10 Monaten in Holzbauweise entstanden sind. Holz ist keineswegs immer günstiger, aber “in”. Der Politik gefällt’s. Das dürfte sich auch in Zukunft weiter auf die Förderung auswirken.
Dortmund bekommt vernichtende Wohnungs-Analyse. Kein Einzelfall. Dabei bemerkenswert: Es fehlen 3.580 neue Wohnungen, allerdings stehen 8.900 Wohnungen aktuell leer. Sanierungsüberhang, aber auch “Vorbehalte gegenüber Mietern” zeigen, dass die Wohnungsnot in Deutschland neben Zahlen vor allem ein Lageproblem ist. Das so auch von Dr. Benner schon vor einiger Zeit im Digitalwerk Podcast (den ich sicher noch ein anderes mal aufgreifen werde) eloquent identifiziert. Dennoch: Ihre Zinshaus-Investition in Dortmund kann sich lohnen.
Zinshaus Club Corner ⌝
Inner Circle Call vom 28.8.2024, Kurzprotokoll, u.a.:
Updates zu 5 persönlichen Projekten: Von ‘Abriss erfolgt’ bis ‘auf der Suche nach Schlüsselfertig-GU’ bis ‘vorzeitiger Teilabverkauf von Wohnungen’ (Vorsicht vor gewerblichem Status bei zu vielen Wohnungen!)
Hohe Kosten und technische Anforderungen des Effizienzhaus 40 Standards: Vielleicht bald obsolet; doch noch lohnenswert wenn Förderung Mehrkosten nützlicher Mehrausstattung deckt
Einfluss regionaler Unterschiede in Förderprogrammen, z.B. neues Förderprogramm in Schleswig-Holstein
Rechtliche Herausforderungen z.B. durch die Rücknahme von Baugenehmigungen; Einsatz von Anwälten als Motivationsmittel kann sich lohnen
Bankgespräch bei Projektproblemen bitte immer gut vorbereitet mit Optionen und ggf. in Begleitung angehen
Entscheidung für Betonbauweise wegen Flutrisiken und schneller Bauzeit sinnvoll
So nehmen Sie nächstes Mal auch teil. Erster Inner Circle Call ist immer kostenlos und unverbindlich!
Weitere Events 🎭
Diegelmann & Löcker: Besonderheiten bei der Projektentwicklung von Holzgebäuden?
4.9.2024, 8-9 Uhr, Builtworld, Kostenlose Anmeldung
Prof. Florian Nagler: Einfach Bauen - Gebäudetyp E
24.9.2024, 8-9 Uhr, Builtworld, Kostenlose Anmeldung
Witz der Wochen 🤭
Ein Architekt kommt in eine Bar. Der Barkeeper fragt: 'Was darf's sein?' Der Architekt antwortet: 'Ich hätte gerne etwas, das gut im Raum wirkt, aber funktional bleibt und mit dem Umfeld harmoniert.
War nix? – Dann gleich noch einen halben hinterher. Frei nach dem Motto: Zwei halbe Fische sind immer noch besser als ein ganzes Fischstäbchen:
Warum können Bauleiter keine Geheimnisse bewahren? Weil man durch ihre Baupläne immer hindurchsehen kann. 😆😇
Bis zur nächsten Woche! Und mögen Sie mir eins weiter unten vielleicht ein Mini-Feedback zu dieser Ausgabe geben?
-Marco
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