Neubau Hui, Sanierung Pfui

Plus: Warum die USA für halb so viel in Holz bauen

Die Sanierungsquote fällt auf ein historisches Tief von 0,69% - während ein Blick in die USA zeigt, wie Neubau deutlich günstiger gehen kann.

👋 Moin, lieber Leser! Dies ist Der Zinshaus-Investor, der Vizion9 Newsletter für Sie als Privatinvestor, der sein erstes oder nächstes Mehrfamilienhaus erfolgreich bauen und vermieten will.

-Marco

🔥 MARKT-UPDATE

Sanierungsquote fällt auf Rekordtief - Neubau gewinnt an Bedeutung

Die Sanierungsquote im deutschen Gebäudebestand ist auf ein historisches Tief von 0,69% gefallen (2023: 0,7%, 2022: 0,88%). Besonders dramatisch: Bei Fassaden liegt die Quote nur noch bei 0,5%, bei Dächern bei 0,74%. Laut aktueller Marktdatenstudie der B+L Marktdaten werden 2024 nur etwa 270.000 Wohneinheiten energetisch saniert - weit unter den von der Deutschen Energie-Agentur (dena) geforderten 460.000 Einheiten für 2025.

Was bedeutet das für Sie?

Meine Einschätzung: Auch wenn Sanierungen für die Klimaziele wichtiger wären - für Privatinvestoren bietet der Neubau aktuell das bessere Risiko-Rendite-Profil. Besonders die komplexere Bewertung und höheren Dokumentationsanforderungen bei Sanierungen sprechen für Neubauprojekte als Einstieg.

➡️ Ihre nächsten Schritte: 

  1. Nutzen Sie unseren Bruttoanfangsrendite-Kalkulator, um potenzielle Grundstücke schnell und sicher zu bewerten

  2. Mit unserem Mehrfamilienhaus-Baukostenrechner können Sie anschließend die zu erwartenden Baukosten präzise kalkulieren

Tipp: Die aktuelle Marktsituation bietet gute Chancen für Grundstückskäufe - viele Verkäufer sind verhandlungsbereiter als noch vor 12 Monaten.

🎯 IM FOKUS

Typischer Holzbau in den Zentral-USA halb so teuer wie in Deutschland © Dr. Peter Burnickl

Was wir beim Holzbau von den USA lernen können

Insights vom Espresso-Shot Real Estate-Panel von STONY Real Estate Capital GmbH vom 21.11.2024 mit Dr. Peter Burnickl (aus unserer Event-Section). Der zieht folgende Schlussfolgerungen aus seinem USA-Trip, erwähnt bereits in Ausgabe #7.

Während in Deutschland der Holzbau bei Mehrfamilienhäusern bei mageren 2,5% liegt, ist er in den USA Standard. Die Gründe dafür sind aufschlussreich für unsere aktuelle Baukostendebatte - das zeigte sich auch letzte Woche bei einem spannenden Experten-Austausch.

Die US-Perspektive:

  • Fokus auf Wirtschaftlichkeit: Baukosten etwa 50% niedriger als in Deutschland

  • Pragmatischer Ansatz beim Brandschutz: Sprinkleranlagen kosten dort nur 40.000$ pro 80-Einheiten-Haus (ohne teure Wasservorratsspeicher)

  • Schnellere Bauzeiten durch vereinfachte Prozesse und weniger Regulierung

  • Lebenszyklus von 27 Jahren als Planungsgrundlage (statt 50+ Jahre in Deutschland)

Learnings für deutsche Investoren:

  1. Gebäude müssen nicht "für die Ewigkeit" gebaut werden - auch US-Holzbauten erreichen problemlos 40-50 Jahre Nutzungsdauer

  2. Stark vereinfachte Genehmigungsprozesse möglich: US-Behörden prüfen ergebnisorientiert

  3. Kosteneinsparungen durch reduzierte Anforderungen bei Schall- und Wärmeschutz möglich

  4. Holzbau wird in den USA rein nach Wirtschaftlichkeit gewählt - und gewinnt

Erste Bewegung auch in Deutschland:

Schleswig-Holstein geht bereits neue Wege: Dort gibt's Förderung für sozialen Wohnungsbau nur noch bei vereinfachten Baustandards. Ein Modell auch für andere Bundesländer?

➡️ Fazit für Investoren: Der Blick in die USA zeigt - Holzbau kann deutlich günstiger sein, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Die aktuellen Debatten um vereinfachtes Bauen in Deutschland könnten hier wichtige Impulse setzen.

🏗️ PROJEKT DER WOCHE

Rarität: KfW55-Großneubau inklusive Schwimmhalle

Zugegeben, wenn Sie weder am Schwimmen interessiert sind noch in Berlin Friedrichshain gewohnt haben, ist diese Baurarität in Zeiten stockenden Wohnungsbaus und Bäderschließungen für Sie nicht so spannend: Schwimmbad plus ~375 Studentenwohnungen plus Gewerbe- und (Dach-)Grünflächen in einem Block in zentraler Lage. Für Sie trotzdem relevant: Immerhin wird es auch hier nicht KfW40, sondern nur KfW55, besser auch für Ihr erstes Mehrfamilienhaus. Es geht doch. Selbst in Berlin. Mehr >

🏗️ KURZ & WICHTIG

📊 Trend aus der Schweiz: CO₂-Limits auch für Baumaterialien
Ab 2025: Maximale CO₂-Emission bei MFH-Baumaterialien: 12 kg/m². Basel plant zusätzlich Strafabgaben für vorzeitige Abrisse. Ähnliche Regeln für Deutschland wahrscheinlich. Mehr >

💡 Großkonzerne verkaufen: Verstärkt Bedarf an neuem Wohnraum
Peach Property verkauft, wie zuvor Vonovia, tausende Wohnungen zur Bilanzsanierung. Folge: Kaum noch Renovierungen oder Neubauten durch Großkonzerne - verschärft Mangel an modernem Wohnraum. Mehr >

🏗️ Wärmepumpen-Absatz halbiert: Chance für vorausschauende Planung
Q3/2024: 52% weniger Wärmepumpen-Verkäufe. Hersteller melden verbesserte Lieferfähigkeit und freie Installationskapazitäten für 2025. Mehr >

⌝ CLUB-CORNER

Community-Mitgliedschaft kostenlos und unverbindlich: 👉 Hier geht’s los.
Nächster Inner Circle Call voraussichtlich am ⚠️ 4.12.2024, 18-20 Uhr

Aus der Community

👉 Die Zusammenfassung der spannendsten Fakten und Erkenntnisse aus dem Inner Circle Call im Oktober sind fertig. Gerne mal (ohne Anmeldung) vorbeischauen.

📅 EVENTS

Event-Insights
Weitere Highlights vom Espresso-Shot Real Estate-Panel (siehe IM FOCUS oben, vom 21.11.2024) 👉 Ganze Aufzeichnung
1️⃣ Holzbau heute: Nur 2,5% Marktanteil - Ziel für Klimaneutralität wären 20%
2️⃣ Öffentliche Wohnungsbaugesellschaften (DEGEWO) sind Vorreiter im Holzbau
3️⃣ Mehrkosten nur 6-12%, dafür 40% schnellere Bauzeit (BUWOG-Projekte)
4️⃣ Ab 2030 EU-weit: Alle Neubauten müssen klimaneutral sein

📚 ZUM THEMA

🤭 WITZ DER WOCHE

"Wie viele Bauarbeiter braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln?"
"Vier. Einer hält die Birne, drei drehen das Gerüst."

🔁 Gleiche Frage, andere Akteure in Ausgabe #12.

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